Jede Frau ist einzigartig. Und so auch ihre Vulva. Dennoch: Selbst im Erwachsenenalter haben manche Frauen noch mit der Optik ihrer Geschlechtsregion zu kämpfen. Dem möchte Hilde Atalanta mit The Vulva Gallery entgegenwirken.
Dass die (weiblichen) Schönheitsideale in unserer Gesellschaft überzogen und unrealistisch sind, ist keine Neuigkeit. Egal wo wir hinschauen, überall werden uns (vermeintlich) perfekte Frauenkörper präsentiert. Und das bezieht sich im Übrigen auch auf unsere Genitalien. Der inflationären Internetpornos sei Dank, haben viele Frauen das Gefühl, dass selbst ihre Vulven perfekt aussehen müssen. Kaum verwunderlich, dass in Foren immer wieder Fragen wie “ Ist meine Vagina normal?“ oder „Innere Schamlippen schauen hervor – was kann ich tun?“ auftauchen. Viele Frauen schämen sich für ihre Vulva. Aus gutem Grund boomt der Trend für Intimchirurgie. Designer-Vaginas sind angesagter denn je. Dabei sind Vulven genauso individuell und vielfältig, wie ihre Besitzer selbst. Groß, klein, dick, dünn, gekräuselt, glatt, dunkel, hell – alles ist möglich. Und alles ist schön.
The Vulva Gallery: Love your Vulva!
Eben diese wunderbare Vielfalt bildet Hilde Atalanta ab. Sie rief den Instagram-Account und später auch die Website „The Vulva Gallery“ ins Leben. Die Illustratorin aus Amsterdam malt Vulven in Wasserfarben – und in sämtlichen Farben, Formen und Symmetrien. Mal mit Schambehaarung, mal ohne, mal mit ein wenig Menstruationsblut oder mit einem kleinen Tamponbändchen, das herauslugt, mal mit sichtbarer Klitoris, mal gepierced: Die Vulva Gallery von Hilde Atalanta zeigt mit ihren hübschen Kreationen, wie schön und unterschiedlich unsere Vulven sind.
Auf die Idee kam die Illustratorin, als Hilde in einer Vorlesung saß, in der erläutert wurde, dass es in den vergangenen Jahren zu einem deutlichen Anstieg von Schamlippenkorrekturen kam. „Ich stellte fest, dass in den Mainstream-Medien bei der Darstellung des weiblichen Geschlechts keine Vielfalt abgebildet wird. Je mehr ich über das Thema nachdachte, desto klarer wurde mir, dass mir auch als Teenager in Sexualkunde nie beigebracht wurde, wie unterschiedlich Vulven sein kann“, erklärt die Illustratorin aus Amsterdam im Interview mit O*Diaries. Hilde findet: Keine Frau sollte sich aus rein optischen Gründen dazu gezwungen fühlen, ihre Vulva verschönern zu müssen. Deswegen kreierte sie The Vulva Gallery.
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Für mehr Selbstliebe!
„Mit meinen Illustrationen möchte ich das große Spektrum der Vulven in all ihren Formen, Farben und Facetten abbilden, um so einen Diskurs über die Verschiedenheiten des menschlichen Körpers und über Body Positivity anzustoßen“, so Hilde weiter. „Ich will den Leuten mehr Selbstbewusstsein schenken und ihnen zeigen dass Unterschiede nichts Schlechtes sind, sondern sogar sehr gut.
Mit steigender Bekanntheit haben sich mittlerweile auch viele Menschen bei ihr gemeldet und sie gebeten, ihre Vulva für dieses Projekts zu zeichnen.
Für ihre Bilder nutzt die Illustratorin nicht nur ihre Vorstellungskraft. „Ich habe klinische Psychologie studiert und einen Kurs in Sexualkunde belegt“, erzählt sie. Und mehr noch: Mit steigender Bekanntheit haben sich mittlerweile auch viele Menschen bei ihr gemeldet und sie gebeten, ihre Vulva für dieses Projekts zu zeichnen.
Wir finden Hildes Arbeit für mehr Selbstliebe fabelhaft! Denn auch bei unseren Geschlechtsteilen, weiblichen oder männlichen, sollten wir uns nicht an den „Idealen“ einer Industrie (!) festhalten.