Nachhaltigkeit wird für viele Menschen immer wichtiger – und da ist gut so. Wir versuchen, im Alltag Müll zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass hauptsächlich Bio-Produkte auf unserem Teller landen. Was ist aber mit der schönsten Nebensache der Welt? Kann man Sex eigentlich auch umweltbewusst gestalten? Yes, we can!
Was ist Green Sex?
Wenn es um unser Liebesleben geht, denken wir oft noch alles andere als nachhaltig. Wir verwenden häufig Kondome aus Latex und die sind nicht nur schlecht abbaubar, sondern häufig auch mit Schadstoffen belastet. Irgendwie das Gegenteil von „Safer Sex“, oder? Auch Sextoys werden oft aus nicht abbaubaren Materialien wie Plastik hergestellt. Green Sex bedeutet, ein Bewusstsein dafür zu bekommen, dass es für all diese Dinge umweltfreundliche Alternativen gibt. Sei es nur darauf zu achten, dass die Toys keine Weichmacher oder Phenol enthalten, Stoffe, die in den Körper eindringen und die empfindlichen Schleimhäute reizen können. Wie gut, dass es im Jahr 2020 so viele gute Alternativen gibt, die weder uns noch Mutter Natur schaden.
Tipps, um Green Sex in unseren Schlafzimmern zu etablieren
Augen auf, beim Sextoy-Kauf!
Es gibt sie immer noch, die Vibratoren, Liebeskugeln und Penisringe, die keinen Schadstoffcheck bestehen würden. Der Grund: Sie sind mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Phenol, Nickel oder anderen gefährlichen Schadstoffen belastet.
Die Lösung: Gut darauf achten, wie das schlüpfrige Spielzeug hergestellt wird. So werden die Toys der Marken Womanizer und We-Vibe vegan produziert, sprich frei von tierischen Produkten. Zudem werden ausschließlich hautverträgliche, schadstofffreie Materialien wie zum Beispiel körperfreundliches Silikon verwendet. Wer es lieber etwas mehr „oldschool“ mag, der kann auch auf Toys aus Holz zurückgreifen – solange dies unter fairen Bedingungen hergestellt wird.
Safer Sex – mit den richtigen Kondomen!
Sex ohne Kondom ist häufig keine gute Idee. Sex mit dem falschen Kondom aber auch. Verschiedene Studien aus den letzten Jahren ergaben, dass in Latexkondomen allergieauslösende Latex-Proteine oder sogar potenziell Krebs-erregende Schadstoffe enthalten sein können. Es gibt noch ein weiteres Problem: Das Kautschuk, aus dem die Gummis hergestellt werden, wird von Plantagenarbeitern in Asien, Afrika und Südamerika produziert – nicht selten unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen. Und wenn Du vegan lebst, musst Du beim Verhüterli-Kauf besonders gut aufpassen, denn einige Kondome enthalten das Milchprotein Kasein. Uff, es gibt viel zu beachten! Gut, dass es mittlerweile einige vegane Kondom-Labels gibt, deren Produkte ausschließlich aus fair gehandeltem Naturkautschuk bestehen. Außerdem sind sie frei von Aromen und Farbstoffen und wurden nicht an Tieren getestet.
Frei von Nebenwirkungen: natürliches Gleitgel
Gleitmittel enthalten oft Glycerin und das kann für unschöne Pilzinfektionen sorgen. Die Mittel, die auf Öl-Basis produziert wurden, können – sofern sie nicht richtig entfernt werden – die Scheidenflora angreifen, und sogar Blasenentzündungen fördern. Schlecht für ein Produkt, das unser Liebesleben doch eigentlich vereinfachen soll. Good news: Es gibt auch biologisch hergestellte Gele, die auf Wasser basieren und frei von sämtlichen Schadstoffen wie Parabenen sind. Aloe Vera ist beispielsweise eine perfekte Basis für Gleitmittel, denn der Saft der Pflanze befeuchtet richtig gut, ohne die Schleimhäute zu reizen. Jeder, der schon Mal Sonnenbrand damit behandelt hat, kann das bestätigen. Immer eine gute Wahl sind vegane Gleitmittel.
Eine Umweltsünde: die Pille
Die Anti-Baby-Pille ist für viele Frauen immer noch das Verhütungsmittel Nummer eins. Dabei kann sie nicht nur für unschöne Nebenwirkungen sorgen, sondern beschert uns auch jede Menge Verpackungsmüll. Es werden nämlich nur ca. 40 Prozent des Mittels in unserem Körper abgebaut, der Rest landet über den Harn im Abwasser. Da die Kläranlagen nicht in der Lage sind, die Hormone vollständig herauszufiltern, steigt der Östrogenspiegel in unseren Gewässern. Aber auch hier gibt es grüne Alternativen:
- Die Kupferspirale beispielsweise, die einmal eingesetzt, als besonders sicheres Verhütungsmittel gilt.
- Temperatur messen ist auch eine umweltfreundliche Methode, denn durch das tägliche Messen der Basaltemperatur kannst Du Deine fruchtbaren Tage bestimmen und weißt, wann Du zusätzlich verhüten musst und wann nicht.
Die richtigen Dessous
Sie ist täglich unserer engsten Begleiter: die Unterwäsche. Ein guter Grund, keine Materialien an uns heranzulassen, die möglicherweise mit Schadstoffen belastet sind. Und das sind leider einige der handelsüblichen Dessous. Dabei gibt es heute wunderbare Bio-Unterwäsche, die sich nicht nur gut anfühlt, sondern auch gut aussieht. Hier lohnt es sich definitiv, mal etwas mehr zu investieren.
Mit Masturbation gegen Schmerzen
Der Kopf schmerzt und/oder richtig fiese Regelschmerzen quälen einen? Dann wird schon schnell mal zur Schmerztablette gegriffen. Es gibt allerdings eine viel bessere Methode dagegen. Eine, die umweltfreundlich ist – und auch richtig Spaß macht. Diverse Studien und Umfragen haben ergeben, dass ein intensiver Orgasmus Schmerzen und Krämpfe lindern kann. Endorphine werden freigesetzt, der Körper besser durchblutet und glücklich und entspannt macht es auch. Daher lieber zum Sextoy greifen und masturbieren als sich ständig mit Pillen vollzustopfen. Womanizer hat kürzlich zu diesem Thema sogar die Mentrubation Initiative ins Leben gerufen, bei der Teilnehmerinnen ein paar Monate mit Solo-Sex gegen Menstruationsbeschwerden vorgehen. Wir warten derzeit alle gespannt auf die Ergebnisse dieser Aktion.