Hast Du schon einmal von „Squirting“ gehört? Gemeint ist damit die weibliche Ejakulation, also das „Abspritzen“ der Frau. Doch dank übertriebener Darstellungen in Pornos, denken viele Frauen, dass sie gar nicht dazu fähig sind. „Irrtum!“, sagt Mariah Freya, Expertin und Gründerin der Online-Plattform Beducated.com. Mariah sagt nämlich: Grundsätzlich kann jede Frau squirten. Und sie verrät, wie!
Kommen wir erst einmal zur Theorie. „Squirting kommt aus dem Englischen und bedeutet ’spritzen'“, erklärt Mariah. Der Begriff steht also gleichbedeutend für den Ausdruck „weibliche Ejakulation“. Wenn beispielsweise der Blaseneingang beziehungsweise die Region rund um den G-Punkt beim Sex oder bei der Masturbation stimuliert wird, kann die Vagina Flüssigkeit abgeben. „Wissenschaftler vermuten, dass die weibliche Prostata, die Skene-Drüse, dafür verantwortlich ist.“
Woraus besteht das Sekret?
Anders, als weit verbreitet angenommen wird, handelt es sich bei der Flüssigkeit weder um Urin noch um Zerfixschleim. Denn: „Die Flüssigkeit ist komplett farblos“, so die Expertin. Zwar stammt sie aus der Harnblase, weswegen es durchaus vorkommen kann, dass das weibliche Ejakulat etwas Urin enthält. Dennoch ist es als eigenständiges Squirting-Sekret anzusehen.
Weibliche Ejakulation: Kann man das üben?
Da jede Frau grundsätzlich dazu fähig ist, gibt es auch Möglichkeiten, das Squirten zu trainieren – beispielsweise mit dem Partner. Mariah erklärt: „Dafür nach dem Vorspiel den Mittel- und Ringfinger mit ein bisschen Gleitgel achtsam in die Vagina einführen. Die gerade Fläche der beiden zusammenliegenden Finger auf den G-Punkt platzieren und auf und nieder bewegen. Die Bewegung kommt dabei aus den Schultern.“
Auch beim Solo-Sex könnt Ihr Euch daran versuchen, die weibliche Ejakulation am eigenen Körper zu erfahren. „Eine Variante ist die „Komm-her“-Technik“, weiß Mariah. „Einfach mit ein oder zwei gekrümmten Fingern über den G-Punkt rollen, als würde man ihn herlocken wollen.“ Die meisten Frauen empfinden dann einen Druck auf der Blase, als wäre sie voll. Hier solltest Du Dich einfach versuchen, hinzugeben, rät die Expertin. „Am besten legst Du Dir ein Handtuch unter. Dann wirst Du nicht von dem Gedanken geplagt, alles nass zu machen und Du nimmst Dir mehr Zeit.“
Als oberste Devise beim Thema weibliche Ejakulation ist aber: Geh es locker an! Und falls Du noch mehr G-Punkt Stimulation brauchst, kannst Du auch spezielle Toys dafür nutzen.
Was ist der Reiz an der weiblichen Ejakulation?
„Das Gefühl als Frau abspritzen zu können, wie der Mann bei der männlichen Ejakulation, ist besonders und hat einen gewissen Reiz“, erklärt Mariah von Beducated.com. Allerdings: „Ob der Sex dadurch besser ist, würde ich pauschal nicht sagen.“ Das, so die Expertin, käme wiederum auf das ganz individuelle Empfinden an. „Für mich hat es nochmal ganz neue Möglichkeiten und Lustempfindungen eröffnet.“
Bloß keinen Stress aufkommen lassen!
Dennoch: Sich nun unnötig Druck zu machen, um die weibliche Ejakulation zu beherrschen, ist unsinnig. „Ich denke, das Ziel beim Sex ist weder der große Orgasmus noch das Squirten“, sagt Mariah. „Letztendlich geht es darum, die Zeit mit mir selbst, meinem Partner oder meiner Partnerin zu genießen.“ Dem haben wir nichts hinzuzufügen.
Übrigens! Kaum zu glauben, aber wahr: Es gibt eine „Queen of Squirting“, die einen Weltrekord aufgestallt hat. Sie heißt Lola Jean und wir haben mit ihr gesprochen.
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