Es ist eine Krux: Gerade in Anbetracht des aktuellen Weltgeschehens sehen wir uns nach Nähe. Nach körperlicher Nähe – wahrscheinlich noch mehr als sonst. Viele haben Angst vor diesem Virus, das unser Leben plötzlich zum Stillstand gebracht hat. Andere fühlen sich einsam oder sind frustriert, weil ihnen zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Küssen, Streicheln, Sex – wie schön wäre es, eine andere Person ganz nah zu spüren? Wenn da nicht Corona wäre…
Ist Küssen in Zeiten von Corona erlaubt?
Intensives Knutschen stärkt das Immunsystem – das wurde schon längst wissenschaftlich erwiesen. Der Grund: Beim Küssen werden Hormone (z.B. Endorphine) ausgeschüttet. Zudem werden beim Austausch von Speichel Bakterien ausgetauscht, die das Immunsystem des anderen fordern und stärken. Klingt eklig, ist aber gesund. Also sollte man doch meinen, dass es gerade während der Coronakrise nicht schaden kann, sein Immunsystem durch Küssen zu pimpen. Knutschen zwei gesunde Menschen miteinander, ist das auch der Fall, aber hier kommen wir zum großen „Aber“: Niemand kann derzeit mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass er das Virus nicht in sich trägt (wenn er nicht gerade einen Test gemacht hat). Erstens wegen der relativ langen Inkubationszeit und auch deswegen, weil viele Betroffene kaum Symptome zeigen. Fakt ist, der Coronavirus SARS-CoV-2 ist von Mensch zu Mensch übertragbar – durch Tröpfcheninfektion. Die Sache mit dem Speichelaustausch beim Küssen, Ihr erinnert Euch? Corona ist also durch Küssen übertragbar, daher sollten wirklich nur Menschen knutschen, die durch einen Test nachgewiesen das Virus nicht in sich tragen. Oder man macht es wie Heidi Klum, die einen Verdacht auf Corona hat und bis zum Testergebnis Gatten Tom durch eine Glasscheibe busselt…
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Ist Corona sexuell übertragbar?
Mööp, das mit dem Knutschen sieht ja leider schon mal schlecht aus, aber was ist denn mit Sex? Zur Not muss es dann halt mal kusslos gehen, aber ist das überhaupt erlaubt? Wird Corona auch durch Sex übertragen? Da das Virus äußerst ansteckend ist, kann das natürlich passieren. Ärzte und Virologen verweisen allerdings auf die Aussage der Weltgesundheitsorganisation WHO, die davon ausgeht, dass das Virus nicht durch den eigentlichen Geschlechtsverkehr – wie beispielsweise HIV – übertragen wird. Komplett ausschließen kann das die WHO allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht, es besteht weiterer Forschungsbedarf. Aber auch wenn noch nicht sicher geklärt ist, ob Corona durch Spermien und Vaginalsexkret übertragbar sind, kommt es beim Sex zu intensiven Körperkontakt und somit zu einem hohen Übertragungsrisiko. Klar, wenn man sich aktuell noch nicht einmal die Hände schütteln soll, ist ein ausgiebiges Kuschelprogramm vielleicht nicht die beste Idee.
One-Nights-Stands? Eine schlechte Idee in Zeiten von Corona
Auch wenn man beim Sex mit einer Person, die man noch nicht lange kennt, immer Safer Sex haben sollte, sollte man es derzeit besser auch mit Gummi lassen. Eben aus den oben genannten Gründen. Gerade bei neuen Bekanntschaften lässt sich zudem noch schwerer sagen, ob der- oder diejenige mit Corona in Kontakt gekommen ist. Aus diesem Grund spricht sogar die Dating-Plattform „Tinder“ eine Warnung an seine Nutzer*innen aus: „Tinder ist ein toller Ort, um Menschen kennenzulernen. Wir wollen weiterhin, dass ihr Spaß habt, aber sich vor dem Coronavirus zu schützen ist wichtiger“.
Aber nicht nur liebeshungrige Singles leiden unter der derzeitigen Situation, auch für Paare kann die Zeit in Quarantäne zu einer echten Belastungsprobe werden. Ist man gezwungen vielleicht sogar mehrere Wochen in den eigenen vier Wänden aufeinanderzuhocken, kann das zu Problemen führen. So können unterschwellige Probleme, die normalerweise im Alltag untergehen, plötzlich zum Thema werden. Außerdem ist es auch in einer Beziehung wichtig, Zeit für sich alleine zu haben. Glücklich sind derzeit also die, die eine möglichst große Wohnung haben.
Also fassen wir zusammen: Küssen und Sex sind in Zeiten von Corona keine gute Idee – ebenso wenig wie auf Dates zu gehen. Jetzt endlich eine gute Nachricht: Du sollst andere Menschen nicht anfassen? Dann fass Dich selbst an!
Masturbation: Eine gesunde Beschäftigung während Corona
Nicht nur Knutschen pusht unser Immunsystem (und natürlich unsere Laune), auch Orgasmen können das. Und braucht man zwingend eine weitere Person, um sich den Tag mit einem oder mehren Höhepunkten zu versüßen? Natürlich nicht! Solo Sex ist die perfekte Beschäftigungstherapie für alle, die körperliche Nähe und Sex vermissen – und denen zuhause vielleicht ein bisschen langweilig ist. Auch gegen lästige Frustpfunde, die manche sich derzeit vielleicht anfuttern, wirkt Masturbieren. Und so ganz solo muss die Nummer ja nicht sein, es gibt einige technische Helferlein, die uns gerne Gesellschaft leisten und unsere Orgasmen noch ein bisschen besser machen. Hier kommt eine kleine Inspiration für Euch…