Was ist Shibari?
Shibari ist die traditionelle japanische Praxis des Seilbindens. Klingt kompliziert, ist es auch. Zumindest ein bisschen. Während Seilspiele im Bereich BDSM nichts Neues sind, kommen sie aber seit ein paar Jahren immer mehr in Mode. Was vor allem daran liegt, dass sie immer häufiger in Filmen und erotischer Fotografie vorkommen.
Was ist die Geschichte der japanischen Seilspiele
Shibari stammt ürsprünglich von Hojojutsu ab. Das war eine Art von Kampfkunst der Samurai in Japan von etwa 1600 bis 1800. Zunächst wurde sie angewandt, um Gefangene mit Seilen oder Schnüren zu fesseln und oft zu foltern. Je größer ihre Verbrechen waren, umso aufwändiger wurden sie gefesselt. Hojojutsu hatte also sowohl einen praktischen als auch einem symbolischen Zweck.
Obwohl dieser Zweck mit der Zeit verschwand, wurde diese Art des Seilbindens in Japans BDSM-Szene wieder populär. Die oft schmerzhafte, sinnliche und sexuelle Kunst des Fesselns wurde jetzt als „Shibari“ oder „Kinbaku“ bekannt.
Wie funktioniert Shibari?
Du bist neugierig und willst Shibari ausprobieren? Hier kommen ein paar Tipps:
1. Recherchiere!
Seilspiele machen Spaß, können aber auch gefährlich sein. Damit es nicht zu Unfällen kommt, ist es wichtig, sich die Zeit zu nehmen, um sicherzustellen, dass Du genau weißt, worauf Du Dich einlässt.
Es ist zudem immens wichtig, dass Du Deinem Partner vertraust. Wie bei allen BDSM-Praktiken ist Vertrauen die Grundlage dafür, dass Ihr beide Spaß daran habt.
2. Lerne von Profis und Partnern
Auch wenn es nicht schaden kann, ein paar Anleitungen zu lesen, ist der beste Weg, etwas zu lernen, die Praxis. Aber bevor Du jetzt anfängst, Dich mit Leuten zu treffen, die Du online kennengelernt hast, betreibe bitte etwas Recherche. Du bist bereits Teil der BDSM-Community? Dann ist es sicher hilfreich, einen Freund zu fragen, der Dir einen Partner oder Trainer empfehlen kann.
Eine andere Möglichkeit ist es, einige Social-Media-Accounts auszuprobieren, die Informationen rund um das Thema bieten.
3. Geh es langsam an
Es mag vielleicht verlockend sein, gleich mit dem Kompliziertesten zu starten, aber das kann am Ende unangenehm und manchmal sogar schmerzhaft sein. Beginne lieber langsam und finde heraus, was Dir gefällt.
Manche Menschen mögen es, wenn ihre Hände hinter dem Rücken gefesselt sind, andere stehen mehr auf die Aufhängung an speziellen Trägern. Fakt ist: Du weißt nicht wirklich, was Deine Art von Shibari ist, bevor Du einiges ausprobiert hast.
Es braucht Zeit und Erfahrung, bis Du Deinen Körper und den Deines Partners wirklich verstehen wirst. Sei anfangs also lieber zu übervorsichtig. Es ist besser, auf Nummer sicher zu gehen, als leichtsinnig irgendwelche Unfälle zu provozieren.
Suche im Internet nach Tipps zur Sicherheit und nach praktischen Videos wie das folgende, um herauszufinden, worauf Du achten solltest bei Deinen Seilspielen.
Dein Shibari-Lexikon:
- Bottom: Die Person, die gefesselt wird
- Floor-play: Wenn Du das Seil am Boden benutzt
- Lab time: Die Zeit, die für die Recherche und das Üben aufgewendet wird.
- Rigger/Top: Die Person, die fesselt
- Rope switch: Eine Person, die in beide Rollen schlüpft
- Scene/Scene time: Die Zeit, die Du damit verbracht hast, Fähigkeiten anzuwenden, die Du bereits sicher beherrschst
- Self-tie: Jemand, der seine eigenen Knoten macht
- Single column tie: Der Basis-Knoten
- Suspension: Hängen an einer Decke oder einem speziellen Balken, was nur für Fortgeschrittene geeignet ist
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