Wissenschaftlich belegt: Sex macht müde, redselig und schlau!

Gerade eben hat man sich noch leidenschaftlich mit der oder dem Liebsten durch die Laken gewühlt und einen wunderbaren Orgasmus erlebt und plötzlich sackt die Laune in den Keller. Statt himmelhoch jauchzend und postkoital erfüllt, fühlt man sich plötzlich traurig. Wie kann das sein? Keine Sorge, laut Wissenschaftlern gibt es verschiedene Zustände, in denen man sich nach dem Sex befinden kann und für alle gibt es eine Erklärung. Wir verraten, was dahintersteckt.

Das kennen wohl viele (Frauen): Da hatte man eben noch den leidenschaftlichsten Sex und kurz nach dem Höhepunkt schlummert der Partner augenblicklich weg. Kuscheln? Pustekuchen! Doch wissenschaftlich gesehen kann der müde Kerl gar nichts dafür, es gibt nämlich die postkoitale Müdigkeit. Ebenfalls verbreitet ist das Gefühl, nach dem Orgasmus erst mal den gesamten Kühlschrankinhalt wegzufuttern. Wo kommt das nur her?

Ich bin sooo müde …

Hand hoch, wer von Euch war auch schon mal beleidigt, weil der Partner nach einer richtigen heißen Nummer postwendend eingeschlafen ist? Glaubt man der Wissenschaft, ist das kein Grund, beleidigt zu sein. Vor allem bei Männern sorgt das Hormon Oxytocin, das beim Sex ausgeschüttet wird, zur absoluten Entspannung und eben auch zur Ermüdung. Das sogenannte Kuschelhormon ist also schuld daran, wenn es nach dem Sex nichts mehr ist mit gemeinsamen Kuscheln. Na toll… Allerdings sind es nicht nur die Männer, die diese postkoitale Müdigkeit erleben. Laut einer Studie der Universität Michigan sind auch viele Frauen häufig nach einem intensiven Orgasmus so entspannt, dass sie rasch wegschlummern. Voraussetzung: Er darf nicht vorgetäuscht worden sein.

Hunger!

Das Gegenteil von postkoitaler Müdigkeit ist das „After-Sex-High“. Sprich, dank der Hormone, die beim Liebesspiel ausgeschüttet wurden, ist man so richtig elektrisiert und voller Energie. Allerdings müssen die Reserven wieder aufgefüllt werden, die man sich eben abtrainiert hat. Die Folge: Heißhunger. Bevor Ihr Euch in dieser Situation aber Süßigkeiten oder Fast Food reinpfeift, denkt dran: Wer Lust auf eine zweite Runde hat, sollte lieber zu gesunden Kohlenhydraten und Proteinen zurückgreifen. Das gibt neue Energie, während Zucker und schlechte Kohlenhydrate eher für ein Tief sorgen.

Warum bin ich so traurig?

Es war wunderschön, der gemeinsame Orgasmus ein gelungener Höhepunkt und trotzdem kullern nach dem Sex scheinbar ohne Grund die Tränen. Das kann ganz schön verunsichernd sein – hat aber eine wissenschaftliche Bezeichnung: postkoitale Dysphorie. Klingt scheußlich, ist aber kein Drama. Im Grunde handelt es sich hierbei um einen hormonellen Hangover. Während des Aktes wird der Körper nämlich von Oxytocin, Endorphinen und Prolactin förmlich überschüttet, nach dem Sex kommt es zu einem schlagartigen Abfall dieses Hormon-Cocktails. Die Folge: eine unerklärliche Traurigkeit und Melancholie.

Bei Frauen kommt laut einer australischen Studie nicht selten eine psychische Komponente hinzu. Fühlen sie sich in ihrer Beziehung emotional nicht wirklich eng mit dem Partner verbunden, kann das eine postkoitale Dysphorie auslösen. Dann heißt es wohl erst mal, an der Beziehung zu arbeiten, bevor es zurück ins Bettchen geht.

Offen wie ein Buch

„Hach, ich liebe dich!“ – ups! Ist Dir das nach dem Sex auch schon mal rausgerutscht, obwohl es vielleicht nicht so ganz der Wahrheit entspricht? Keine Sorge, Du bist damit nicht allein, wenn Dir nach dem Liebemachen das Herz auf der Zunge liegt. Auch dafür gibt es laut Wissenschaft eine Erklärung. Israelische Psychologen vom Interdisciplinary Centre Herzliya haben dazu sogar eine Studie herausgebracht. Die belegt: Wir werden nicht nur nach dem Sex mit einem festen Partner redseliger, sondern auch nach einem One-Night-Stand. Der Grund: Wir suchen nach Nähe und Intimität – psychologisch und biologisch bedingt. Unterbewusst wollen wir durch unsere große Offenheit eine Verbundenheit zu unserem Sexpartner aufbauen. Macht Sinn.

Schlauer als sonst

Um noch ein bisschen smarter zu werden, als man es eh schon ist, sollte man öfter Sex haben, denn dieser verlangsamt Forschern zufolge den Alterungsprozess unseres Gehirns. Dadurch entstehen neue Neuronen im Gehirn. Zudem sorgt Sex dafür, dass wir besser denken können, da er unsere kognitiven Fähigkeiten verbessert. Wenn das so ist: Vögeln wir uns schlau!

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Autor

A few years ago, Julia Heyne moved to Berlin. Not because of love, but to deal with love on a daily basis. She headed the erotic department at BILD.de for seven years and because that wasn't enough love, lust and passion, she wrote a book about online dating in 2016. Today she has renounced online dating, but continues to write for O*Diaries about the most beautiful minor matter in the world. In her spare time, she also enjoys unromantic things like mountaineering, reading and ghostwriting for various book projects.