Böse Zungen behaupten, Männer seien „schwanzgesteuert“. Und so selten der direkte Griff in die Kronjuwelen seine Wirkung verfehlt, verfügt der männliche Körper doch über viele weitere Bereiche, die es sich zu aktivieren lohnt. Wer sich abseits des Lustzentrums auf Entdeckungstour begibt, darf sich – im wahrsten Sinn des Wortes – auf viele Höhepunkte freuen, weiß unser Autor.
Die Qualität eines Mannes als Verführer wird häufig daran festgemacht, wie intensiv und abwechslungsreich er das Vorspiel gestaltet. Die Kombination aus zartem Berühren, intensivem Streicheln, punktuellem Druck und leidenschaftlichen Küssen bringt die Frau in Stimmung und dem einfühlsamen Mann Applaus. Aber wie steht es eigentlich um erogene Zonen beim Mann? Dem Gefühl und der Erfahrung nach ist das ein Thema, was bei Frauen, nun, nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste steht. In vielen Fällen ist das auch nicht weiter tragisch. Denn der direkte Weg führt meistens ja ans Ziel. Allerdings gilt auch hier: Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Und wer ein bisschen Schwung in sein Sexleben bringen oder die „Vergnügungsdauer“ erhöhen möchte, sollte den Penis einmal bewusst aus dem (Vor-)Spiel lassen. Und sich stattdessen auf andere Zonen konzentrieren, die auf spezifische Reize ansprechen.
Erogene Zonen beim Mann – von Kopf bis Fuß und wieder zurück
Prinzipiell wird zwischen spezifischen und nicht-spezifischen erogenen Zonen unterschieden. An den spezifischen Stellen ist die Nervendichte deutlich höher. Das macht diese Bereiche empfindlicher und eine Berührung führt zu sexueller Erregung. Neben den Geschlechtsorganen gehören beispielsweise die Achseln, Augen und Nase, Mund und Mundhöhle oder die Ohrmuscheln zu den spezifischen erogenen Zonen. Doch grau ist alle Theorie und jeder Mensch reagiert anders auf Stimulation. Deshalb die Empfehlung: selber ausprobieren, was den Mann in Stimmung bringt und was nicht. Der Grat zwischen Lust und Lachen ist übrigens ziemlich schmal. Denn eine Berührung der erogenen Zonen kann manchmal schlicht als kitzeln empfunden werden. Hierüber sollte man einfach hinwegsehen und -streicheln und sich den nächsten Stellen widmen. Beispielsweise diesen:
Die 10 Hot Spots des männlichen Körpers
- Brustwarzen: Eine der empfindlichsten Stellen am Körper überhaupt. Ob mit der Hand oder mit der Zunge – Augenmaß ist gefragt.
- Oberschenkel: Die Innenseiten der Oberschenkel sind der Weg zum Ziel, der auf leichte Massage oder langsame Zungenstimulation mit Dankbarkeit reagiert.
- Perineum: Der Abschnitt zwischen Anus und Hoden, auch Damm genannt, ist das ideale Terrain für eine sanfte Massage. „Schrei vor Glück“, mal anders.
- Finger: Die Fingerkuppen sind voll mit Nervenenden, weshalb es sich durchaus lohnt, diese mit Saugen und Lecken in Wallung zu bringen.
- Eichel: Selbiges gilt für die Eichel. Den Penis im Griff, sorgt der konzentrierte Einsatz von Zunge und Lippen für ein echtes „Spitzen-Feuerwerk“.
- Vorhautbändchen: Beim ausgiebigen Oralsex lohnt es sich, die Zunge sanft um das sogenannte Frenulum kreisen zu lassen. In Abwechslung mit der Eichel ein verlässliches Lust-Tandem.
- Prostata: Hier verbirgt sich der G-Punkt des Mannes. Empfiehlt sich besonders, wenn Sextoys zum Einsatz kommen und führt nicht selten zum männlichen Orgasmus.
- Bauch: Wer sich vom Kopf küssenderweise in Richtung Süden aufmacht, sollte unbedingt am Bauch verweilen. Denn zwischen Bauchnabel und Penis sind zahlreiche Nervenenden zuhause.
- Hals: Ein guter Ort, die Reise zu beginnen. Pusten, hauchen, küssen, nuckeln, lecken – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
- Hoden: Die dünne Haut sorgt für hohe Empfindlichkeit – und bietet von der sanften Massage über den bestimmten Griff bis zur Verwöhnung mit dem Mund viele Gelegenheiten, ihn um den Verstand zu bringen.
Probieren geht über studieren, sagt der Volksmund – das gilt auch für erogene Zonen beim Mann. Einen genauen Fahrplan gibt es dabei nicht. Schließlich reagiert jeder unterschiedlich auf die verschiedenen Reize. Vielmehr geht es darum, den männlichen Körper in all seinen Facetten zu entdecken. Und am Ende den Beweis zu erbringen, dass auch Frauen die Kunst des langsamen Verführens beherrschen …