Der Alltag mit Endometriose? Katharina spricht mit O*Diaries offen…
Alle Monate wieder... Fiese Unterleibskrämpfe können zu einer echten Belastung werden. Und nicht immer sind es 'normale' Regelschmerzen, die vielen Frauen das Leben schwer machen. In vielen Fällen handelt es sich um Endometriose. Das Problem: Häufig wird die chronische Krankheit, die zur Unfruchtbarkeit führen kann, lange nicht erkennt.
Was ist Endometriose?
Vereinfacht gesagt verirren sich bei einer Endometriose Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, an 'den falschen Platz'. Das bedeutet, sie siedeln sich beispielsweise am Eierstock, im Becken oder im Darm an. Endometriose ist eine chronische, häufig mit Schmerzen verbundene Erkrankung.
Gynäkologin und Autorin Dr. med. Sheila de Liz sagt über Endometriose: "Das Riesenproblem mit Endometriose ist, dass die im Körper verteilten Schleimhautpartikel genauso auf die Kommandos der Hormone hören, als wären sie zu Hause in der Gebärmutter. Wenn es also in der Gebärmutter heißt: 'Periode! Alles abbluten!', machen alle anderen Herde, die am falschen Ort sitzen, auch mit. Das Blut im Bauchraum oder in den Eileitern verursacht eine chronische Reizung mit Verwachsungen und Verklebungen, die wiederum Schmerzen und kaputte Eileiter verursachen können. Endometriose im Darm kann zu Blut im Stuhl und auch zu schlimmen Darmverwachsungen führen. Endometrioseknoten im Bauchnabel, in der Vagina, in der Vulva oder wo auch immer können sehr schmerzhaft sein. Es ist wirklich eine überaus fiese Krankheit."
Endometriose Symptome: Wie erkenne ich, ob ich an Endometriose leide?
Die Diagnose ist leider nicht einfach, was zur Folge hat, dass viele Frauen lange darunter leiden, bevor es erkannt wird. Wenn es überhaupt erkannt wird. Das Hauptproblem: Viele Frauen gehen gar nicht erst zum Art, weil sie die Symptome für starke Regelschmerzen halten. Es gibt auch Fälle, in denen Ärzt*innen das Problem nicht ernst nehmen. Dabei ist eine sichere Diagnose nur durch eine Bauchspiegelung möglich.
Endometriose Diagnose - Problem: Verzögerte Diagnosestellung
Endometriose wird in vielen Fällen sehr spät erkannt. Durchschnittlich vergehen zwischen drei und elf Jahren zwischen den ersten Anzeichen und der Diagnose. Je jünger eine Frau bei den ersten Symptomen ist, desto später wird meist die Endometriose vom Arzt diagnostiziert.
Gründe für ein spätes Erkennen der Endometriose:
- Unspezifische Symptome, die an 'normale' Menstruationsbeschwerden erinnern
- Die Verschreibung hormoneller Verhütungsmittel kann die Symptome lindern
- In manchen Fällen treten keine Symptome auf
Es kann tatsächlich sehr lange dauern, bis eine Endometriose diagnostiziert wird. Wenn die Herde in den Eierstöcken sitzen, werden dort Zysten gebildet, und das ist oft der einzige im Ultraschall sichtbare Hinweis auf eine Endometriose.
(Dr. med. Sheila de Liz, Gynäkologin und Autorin)