Mit einem breiten Grinsen laufe ich die Straße herunter. Können die anderen es mir ansehen? Ich richte meine Sonnenbrille, fahre mit meinen Fingern durch meine Haare, versuche mich zu ordnen. Lass dir bloß nicht anmerken, dass du gerade mit einem völlig Fremden Sex hattest.
Ich sprinte zur Tram. Sie droht gerade wegzufahren. Ich setze mich auf den ersten freien Platz und atme zum ersten Mal richtig durch. Was ist da eigentlich gerade passiert? Ich krame in meiner Tasche nach meinem Handy. Zehn ungelesene Nachrichten, drei verpasste Anrufe von Lena: “Hey, bist du noch dort? Ist alles in Ordnung?”
Zurück aufs Pferd
Verdammt, ich hab’s ganz vergessen: Ich habe Lena geschrieben, bevor ich mich auf den Weg gemacht habe. Seit Wochen ist sie mein Fels in der Brandung. Die Trennung von Oskar traf mich unvorbereitet und bevor ich richtig drüber nachdenken konnte, musste ich mich auf einmal auf Wohnungssuche begeben. Mein Leben komplett neu ausrichten. Lena ist für mich da und sorgt für die nötige Portion Arschtritt, um mich aus meiner Lethargie zu befreien. Seit Wochen versucht sie mich mit potentiellen Kandidaten zu verkuppeln, um mein Liebesleben wieder in Schwung zu bringen. Aber ich bin einfach noch nicht soweit. Die Vorstellung den ersten Schritt zu machen und doch zurückgewiesen zu werden, ist einfach noch zu viel für mein geschundenes Herz.
Es geht doch nur um einen Tisch
Doch Lena gibt nicht auf. “Vielleicht ist der Typ ja heiß”, witzelt sie, als ich auf eine Kleinanzeige für einen Schreibtisch antworte, den ich dringend für meine neue Wohnung brauche. “Oder er ist ein Seriemörder”, entgegne ich ihr, um ihren Enthusiasmus zu bremsen. Wir einigen uns darauf, dass ich ihr direkt Bescheid gebe, wenn ich aus der Wohnung raus bin und ihr Bilder vom Tisch zuschicke, damit wir zusammen entscheiden können.
Trotz alledem fahre ich mit einem mulmigen Gefühl zu Sasha, der seinen Schreibtisch aus Platzgründen abgeben will. Mir wird plötzlich bewusst, dass ich zu einem wildfremden Mann in die Wohnung fahre. Ich habe zwar keine wirkliche Angst. Doch mir wird klar, dass ich seit der Trennung unbewusst den direkten Kontakt mit Männern gemieden habe, um mich selbst zu schützen. Ich bleibe vor der Haustür stehen und atme kurz durch. Reiß dich zusammen, es geht doch nur um einen Tisch.
Gar nicht mein Typ
Sasha ist nicht sehr groß, dafür aber sehr muskulös und sehr blond. Eigentlich gar nicht mein Typ. Als er mich sieht, lächelt er verschmitzt über beide Ohren – und mein Herz rutscht mir plötzlich in die Hose. Er berührt mich sanft an der Schulter: “Komm rein, hast du gut hergefunden?” Irgendwas ist an ihm, dass meine Knie weich werden lässt. Er wirkt hart und männlich, aber gleichzeitig auch zart und einfühlsam. Seine Wohnung ist wunderschön eingerichtet, alte Holzmöbel werden von riesigen grünen Pflanzen benachbart. Alles wirkt, als könnte man hier Ewigkeiten verbringen. Die Zeit steht still.
Sasha bringt mich in sein Wohnzimmer, in dem der Tisch steht. Doch wir schweifen schnell vom Thema ab. Er fragt mich wo ich herkomme, was ich mache. Wir verstehen uns auf Anhieb und als ich ihn zum Lachen bringe, berührt er mich erneut sanft am Arm. Was passiert hier gerade? Sollten wir nicht mittlerweile über den Tisch sprechen?
Mir wird heiß. Mir wird schummrig. Die Hochsommerhitze und die Spannung zwischen uns macht mir zu schaffen. In einem Moment der Stille schauen wir uns intensiv an und ich fühle mich der Ohnmacht nahe. Durch meine Lippen blase ich mir etwas Luft ins Gesicht. Mein Pony tanzt auf meiner Stirn. “Ganz schön heiß, oder?”, grinst Sasha. “Soll ich dir ein Glas Wasser holen und du schaust dir in Ruhe den Tisch an?” Ich habe einen Kloß im Hals. Vielleicht hab ich die Zeichen falsch gedeutet. Vielleicht ist Sasha einfach nur nett, weil er seinen zugegeben recht teuren Tisch los werden will. Ich nicke verlegen und drehe mich zum Tisch. Dämlich, dämlich, warum bist du so dämlich. Ich höre Sasha zurück ins Zimmer kommen, aber drehe mich nicht um. Ich kann ihn nicht erneut in die Augen schauen, zu sehr schäme ich mich für meine Übereifrigkeit.
Passiert das gerade wirklich?
Plötzlich merke ich, wie Sasha mir die Haare über die Schulter streift und seine Lippen meinen Rücken berühren. Ich atme schnell, in meinem Kopf dreht sich alles. Passiert das gerade wirklich? Einen kurzen Moment geschieht nichts, es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Ich drehe mich um. Sasha steht breit lächelnd vor mir. “Ist das okay?” Mir schnürt sich die Kehle zu, ich kann nur noch nicken. Sasha kommt einen Schritt auf mich zu, greift nach meiner Hüfte. Fest, aber trotzdem sanft drückt er mich in Richtung Tisch. Wir küssen uns. Zärtlich beißt er auf meine Unterlippe und fährt mit seinen Händen langsam von meiner Hüfte entlang zu meinen Brüsten. Mit seinem Daumen umspielt er meine Nippel und mir entweicht ein leichtes Stöhnen. Er hält kurz inne, schaut mich an. War das zu viel? Ich werde rot. Auf seinem Gesicht macht sich erneut dieses Lächeln breit. Er schiebt mich langsam auf den Tisch und zieht mir mein Höschen aus. Fast in Slow Motion stülpt er sein T-Shirt über seinen Kopf. Er ist unglaublich gut gebaut – warum ist das nochmal nicht mein Typ? Er kommt näher an mich heran, ich spüre wie sich sein Ständer durch seine Hose an mir reibt und werde feucht. Sasha öffnet eine Schublade am Schreibtisch und nimmt ein Kondom heraus. “Möchtest du das auch?” Ich kann nicht mehr reden, mein ganzer Körper zittert vor Aufregung. Ich ziehe ihn an mich heran, küsse ihn innig. Das muss als Antwort reichen.
Sasha lässt die letzten Hüllen fallen und streift sich das Kondom über. Ich fühle seinen prallen Penis an mir und sterbe vor Ungeduld, während er mit seiner Zunge an meinen Nippeln entlang gleitet. Mit seinen Fingern umspielt er meine Klitoris und bringt meinen ganzen Körper zum vibrieren. Als ich es kaum noch aushalte, dringt Sasha in mich ein und in mir bricht ein kleines Feuerwerk los. In regelmäßigen, kräftigen Stößen klatscht sein muskulöser Körper gegen mich. Sanft aber bestimmt drückt er mich gegen den Tisch und fährt mit seiner Zunge über meinen Oberkörper. Die Hitze lässt uns beide übereinander zerfließen, aber Sasha performt konsequent, lässt seinen prallen Schwanz mal schnell, mal langsam in mich gleiten. Mit seinem Daumen kreist er über meine Klitoris, seine Hand vergräbt sich dabei tief in meine Pobacke. Ich merke wie meine Beine zu zittern beginnen, während er in mir pulsiert. Wir werden immer lauter, synchronisieren unser Stöhnen bis wir beide explodieren und nur noch ein dumpfes Echo zurück lassen.
Back in the game
Sasha streicht mir über die Wange, dreht sich um und geht in Richtung Badezimmer. Ich kann nicht fassen, was hier gerade passiert ist. Vorsichtig ziehe ich die Träger meines Kleids wieder hoch und stürze das Glas Wasser herunter. Auf Zehenspitzen tapse ich zum Ausgang als ich ihn hinter mir höre: “Oh, musst du schon los? Meldet du dich nochmal wegen dem Tisch?” Ich drehe mich um. Wieder dieses breite Lächeln. Ich lächle zurück, nicke und verschwinde aus seiner Wohnung.
In der Tram zurück nach Hause schreibe ich endlich Lena: “Alles gut, ich bin noch am Leben. Aber du glaubst nicht, was gerade passiert ist…” Als ich mein Handy einstecken will, leuchtet es erneut kurz auf. Eine Mail von Sasha. Mein Herz bleibt kurz stehen. “Falls du den Tisch noch haben willst: Ich hätte morgen Abend Zeit. Falls nicht…hätte ich dennoch Zeit.” Ich grinse, lasse mein Handy in die Tasche fallen und lehne mich in meinen Sitz zurück. I’m back in the game.
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Sind wir mal ehrlich – der Oralsex ist so eine Sache. Wissen wir denn wirklich wie es unserem gegenüber gefällt? Hard oder sanft? Einsatz von Zähnen, Zunge, Lippen – die Liste der Unbekannten in diesem Game ist lang. Wir haben 10 Millennials über ihre Gedanken beim Oralverkehr befragt. Die Antworten reichen von verunsichert, über abgelenkt bis hin zum absoluten Hochgenuss.