Trotz der vielen Dating-Apps, die uns Sex mit nur einem Fingerstreich ermöglichen, sind die meisten von uns immer noch streng darauf bedacht , welche Summe ihre sexuellen Erlebnisse letztendlich ergeben. Doch eines ist sicher: Die Zeit ist doch viel zu schade, um sich zu fragen, wie viele zu viel oder zu wenig sind…
Im Zeitalter von Tinder, Bumble und all den anderen Aufriss-Apps ist es erstaunlich, dass es immer noch so viel Stigmata um das Konzept „deine Nummer“ gibt. Nein, es geht hier nicht um deine Telefonnummer, ich rede von der Anzahl der Sexualpartner, die du in deinem Leben hattest. Es gibt sogar eine Liebeskomödie zu dem Thema, in der die Protagonistin herausfindet, dass die meisten Leute denken, dass es so etwas wie „zu viele“ überhaupt gibt.
Die ‚richtige‘ Anzahl gibt es doch überhaupt nicht
Irgendwie ist es doch traurig, dass Menschen so viel Wert darauf legen, die richtige Anzahl zu haben. Zu wenige? Dann wirst Du schnell mal als prüde angesehen. Eine eher hohe Zahl? Das könnte doch glatt bedeuten, dass Du bei der Wahl Deiner Sex-Partner nicht gerade kritisch bist.
Was aber ist die mysteriöse magische Zahl, die gerade genug ist, aber nicht zu viel?
Um ehrlich zu sein, es gibt sie nicht. Es gibt wirklich keine richtige Antwort, die für alle passt, und warum sollte es einen überhaupt interessieren? Die Sexualität jedes Einzelnen ist individuell und kann nicht auf einer mythischen universellen Ebene beurteilt werden. Der durchschnittliche Baby Boomer hatte elf Sexualpartner während seines Lebens und in jeder Generation danach ist diese Zahl eher geschrumpft. Woher kommt also diese komische Denkweise?
Sexualität ist ebenso individuell wie die Menschen selbst
In einem Raum voller Menschen könnte jemand asexuell sein und überhaupt keinen Sex haben. Die nächste Person könnte eine hohe Libido und somit regelmäßigen Sex haben, während der oder die Nächste im Zölibat leben könnte. Wieder ein anderer (möglicherweise ich) könnte gerade einen richtig guten Vibrator gekauft haben und hat im Moment mehr Interesse an diesem als an einem realen Sexualpartner.
Der Punkt ist: Wenn es um Sex geht, macht eine allgemeine Regel, wie viele Sexualpartner zu viele sind, einfach keinen Sinn.
Intimität ist so viel mehr als diese willkürliche Zahl. Ob du Sex mit jemand anderem oder alleine mit dir hast, es sollte immer die Nähe und das Vergnügen im Mittelpunkt stehen. Wenn du dich also ernsthaft auf etwas so Belangloses wie die Anzahl Deiner Sex-Partner konzentrierst, dann solltest du die Dinge besser nochmal überdenken…
Tatsächlich gibt es so viel wichtigere Fragen, die wir uns stellen sollten, bevor es um irgendwelche Zahlen geht. Wie sieht es mit Verhütung aus? Wurdest Du in letzter Zeit auf sexuell übertragbare Krankheiten getestet? Fühlst du dich wohl? Das sind die Fragen, die wir uns wirklich stellen sollten, wenn es darum geht, intim zu werden. Kommunikation ist der Schlüssel zu gutem, erfüllten Sex. Sprich also mit deinem Partner und zeige, dass du eine reife Einstellung zu Sex hast und dir keine Sorgen um bedeutungslose Zahlen machst.
Auch wenn es vielleicht interessant sein mag, sich mit Gleichaltrigen und sogar früheren Generationen zu vergleichen, gibt es beim Sex doch so viele wichtigere Dinge. Sich an Zahlen aufzuhängen, ist pure Zeitverschwendung – Zeit, die du für andere, erfüllende Aktivitäten aufwenden könntest.