Sextoys Geschichte: Ein kleiner Überblick

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Hättest Du’s gedacht? Bereits Kleopatra hatte ihren ganz persönlichen Klitorisstimulator. Genauer gesagt, handelt es sich um eine Papyrustüte, gefüllt mit lebenden Bienen. Kurzum: Spielzeug für die Lust gibt es schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden. Eine kleine und faszinierende Geschichte der Sextoys…

Die Geschichte der Sextoys reicht bis in das Steinzeitalter zurück. In einer Höhle am Rande der Schwäbischen Alb fanden Archäologen im Jahr 2005 einen Phallus aus der Steinzeit: Ein anthrazitfarbenen männlichen Gliedes aus Siltstein. Das Prachtstück war 19 Zentimeter lang, vier Zentimeter breit, drei Zentimeter dick und 287 Gramm schwer. Sein Alter wird auf 28.000 Jahre geschätzt.

Als wahre Erfindung der Toys gilt aber wiederum Kleopatra. Mit ihrem Vibrator, eine Papyrustüte, die mit Bienen, Ameisen oder Fliegen gefüllt war, stillte sie ihre Lust. Durch das Kribbeln und Krabbeln der Insekten ließen sich so einige Frauen im alten Ägypten stimulieren.

Kleopatras‘ Klitorisstimulator

Kultiviert wurde das Sextoy wiederum, wie so oft, im alten Griechenland
– und zwar etwa 800 Jahre v. Christus. Zu dieser Zeit beglückten Frauen sich mit so genannten Olisbos. Dabei handelte es sich um einfache, aber raffiniert gestaltete Tondildos, die mit lauwarmen Wasser gefüllt waren. Auch Dildos aus Holz und mit Leder überzogen wurden zu dieser Zeit gefertigt.

Im Mittelalter propagierte die Kirche Zucht und Ordnung. An den Höfen jedoch wurden regelrecht Sex-Orgien veranstaltet. Und hier kamen auch Hilfsmittel zum Einsatz. Im 12. Jahrhundert hießen diese in Frankreich „Godemichè“ (= künstlicher Penis), in Italien wiederum „Dilettos“ (= Freude, Vergnügen). Dabei dienten die historischen Sextoys nicht nur dem Lustgewinn. Vor allem „typisch weibliche Beschwerden“ wie Bauchweh, Blässe, Nervosität, Verwirrung, vaginale Feuchtigkeit oder eine ausgeprägte Fantasie wurden durch die Herbeiführung von Hysterie (einem Orgasmus) behandelt. Allerdings wurden hier ab dem 4. Jahrhundert weniger kreative Mittel genutzt, als zu Kleopatras Zeit: Einfache Holzdildos aber auch Gemüse reichten zur Behandlung der Frauen. Nonnen und Witwen nahmen diese Anwendungen vor, die den armen „Patientinnen“ auch andere Mittel, wie beispielsweise Knoblauch oder Ochsengalle einführten. Verheirateten Frauen wurde wiederum zu verschäften Geschlechtsverkehr mit dem Gatten gerade. Wie erfolgreich die Behandlungen war, könnt Ihr Euch ja denken…

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Der Vibrator als medizinisches Heilmittel

Um dem „Leiden“ der Frauen beizukommen, eröffnete man Praxen und ganze Kurorte. Speziell ausgebildete gynökologische Masseure standen hier zur Verfügung. Zu dieser Zeit entstand auch die Hydrotherapie, wobei ein Wasserstrahl zur Befriedigung bzw. Beruhigung der Frau auf die Klitoris gerichtet wurde. Allerdings: Die Behandlungsdauer erstreckte sich pro Patientin auf etwa eine Stunde. Und so kam es, dass ein gewisser George Taylor das Patent für seine „schwedische Bewegungsmaschine“. Dabei handelte es sich um einen Tisch. Die Patientin legte sich mit dem Gesicht nach unten. Durch einen pedal- oder dampfangetriebenen Stab wurde ihr Geschlecht massiert. So konnte die Behandlungsdauer auf 10 Minuten reduziert werden.

Der erste elektromechanische Vibrator stammt wiederum von dem britischen Phsyiker Weiss. Er entwickelte einen geraden Stab, der in die Scheide eingeführt wurde. Das Modell erfreute sich großer Beliebtheit. Noch im selben Jahr stattete Mortimer Granville die Erfindung mit Batterien aus. Dies markiert den Durchbruch für die Erfüllung aller weiblichen Bedürfnisse und gab der Frauenwelt ihr Potenzgefühl zurück.

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Der vibrierende Penisring stimuliert auch beim Sex mit Partner*in…

Die Ära der lustvollen Sextoys bricht an

In den Jahren darauf verlor der Vibrator wieder an medizinischer Bedeutung. In den 1920er Jahren wurde er dann ausschließlich als sexuelles Lustspielzeug präsentiert – beispielsweise in den ersten Pornofilmen. In den 1960er Jahren kam das Toy dann langsam aber stetig in der Mitte der Gesellschaft an. Zu verdanken ist das unter anderem den ersten öffentlichen Erotikshops, z.B. Beate Uhse im Jahr 1962. Durch die Erfindung von Silikon wurden ab den 1970er Jahren stetig neue und bessere Produkte erfunden.

Wenn man so will, dann beginnt die Geschichte der Sextoys als Geschichte von Genussmitteln, die sich dann zu Heilmitteln und tabuisierten Produkten wandelten, um letztendlich wieder ein Genussmittel zu werden. Obwohl…heilsam ist so eine kleine Solo-Sex-Einlage nach wie vor.

Und wenn Du bisher noch nicht herausgefunden hast, welches Toy am besten zu Dir und Deinen Vorlieben passt, dann finde es hier heraus!

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Autor

Frieda arbeitete für mehr als 10 Jahre als Journalistin. Sie schrieb über Osterrezepte und Stilikonen, über den menschlichen Stoffwechsel und Michelin-besternte Restaurants. Kurzum: Sie schrieb über alles. Bis auf Sex. Und das aus gutem Grund. Lange hielt Frieda sich für durchschnittlich sexuell und überließ das Expert*innenwissen lieber anderen. Bis eine Trennung sie bewog, die Pille nach 14 Jahren abzusetzen. Da war Frieda 28. Und erst zu diesem Zeitpunkt entdeckte sie ihre wunderbare Sexualität neu. Und ihre wahre, echte, hungrige, einzigartige Libido. Seitdem praktiziert sie Sex nicht nur auf eine ganz neue Art und Weise. Sie schreibt und spricht auch darüber. Und war noch nie so erfüllt wie heute!