Lust auf einen Dreier? Kein Wunder: Viele Menschen haben diese Fantasie! Wie der Spaß ganz ohne Ärger abläuft, weiß Autorin Tina Molin…
Gruppensex ist eine weit verbreitete Fantasie, die aber gleichzeitig mit Scham und Vorurteilen behaftet wird. Gehören zum Sex nicht eigentlich nur zwei? Bringt Gruppensex nicht automatisch Schwierigkeiten und Probleme mit sich? Wir haben mal einen Blick auf diese Art des Liebemachens geworfen. Hier kommen Anregungen, Inspirationen und Tipps.
Was versteht man unter Gruppensex?
Das erklärt ja zunächst einmal der Name: Sex nicht zu zweit, sondern in einer Gruppe. Ob das ein klassischer flotter Dreier ist oder noch mehrere Menschen daran beteiligt sind, bleibt jedem selbst überlassen. Gruppenex oder auch Gangbang hört sich zunächst einmal ziemlich schmuddelig an. Das muss aber nicht sein. Wer offen für so etwas ist, kann eine prickelnde Erfahrung machen und seinen erotischen Horizont erweitern. Laut Definition müssen beim Gruppensex mehr als zwei Personen beteiligt sein. Das kann ein Dreier ebenso sein wie ein Partnertausch von zwei Paaren oder eben eine Gruppe von Liebeshungrigen. Das geschieht am einfachsten in einem Swingerclub, da man dort in der Regel auf experimentierfreudige und offene Menschen trifft, die Lust haben, etwas Neues auszuprobieren. Es gibt aber auch Onlineportale, auf denen sich Gleichgesinnte verabreden können.
Logistisch gesehen gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder, man hat abwechselnd mit den Personen Sex oder man vergnügt sich gemeinsam (etwa, indem ein Mann penetriert und ein anderer oral verwöhnt). Blowjob, Handjob, Cunnilingus, Analsex,Kamasutra-Stellungen... Der Fantasie sind beim Gruppensex (fast) keine Grenzen gesetzt. Es gilt stets der Grundsatz: Erlaubt ist, was allen Beteiligten gefällt!
Gruppensex im BDSM
Hart, aber fair: BDSM ist die härtere Gangart des Sex und übt einen gewaltigen Reiz auf viele Menschen aus. Auspeitschen, Fesseln, Dominanz und Unterwerfung - hier geht es richtig zur Sache. Menschen, die gerne SM ausüben, sind in der Regel offen, was neue Sexpraktiken betrifft. Daher ist es nicht selten, dass BDSM Part von Gruppensex ist.
BDSM für Einsteiger - egal, ob beim Gruppensex oder zu zweit
- Studieren geht über Probieren: Bevor Du Dich in die weite BDSM-Welt wagst, recherchiere am besten erst einmal im Internet. Hier gibt’s Online-Plattformen wie die „Sklavenzentrale“ oder gentledom.de. Neben der konkreten Partnersuche findest Du hier auch viele Anregungen und Informationen für Dein eigenes Liebesspiel. Aber Vorsicht: als Einsteigerin solltest Du Dich erst einmal von Einzeltreffen fernhalten. Besuche lieber zu Anfang einen Workshop oder einen Stammtisch. Denk daran, jede hat mal klein angefangen. Das gilt auch für das BDSM Fachchinesisch. Denn die Szene hat ihre ganze eigene Sprache, die es erst einmal zu durchschauen gilt. Ob Bullwhip, Flogger, Pony Play oder Dom – die BDSM Sprache ist voller Fachvokabular, das erst einmal gelernt werden will. Mach Dir nichts daraus, wenn Du am Anfang noch nicht ganz folgen kannst. Recherchiere Begriffe, die Dich interessieren einfach im Internet oder frag bei Stammtischen und Workshops ganz offen nach – dafür sind sie schließlich da.
- Langsam herantasten: Nicht jede/r steht auf BDSM. Wenn Du und/oder Dein Partner Anfänger seid, solltet ihr euch erst einmal langsam an diese sehr spezielle Praktik herantasten. Fangt mit den weniger intensiven Stellungen an – zum Beispiel mit Handschnellen und leichten Klapsen auf den Po. Wenn ihr beide das Gefühl habt, weitergehen zu wollen, könnt ihr euch durchaus an etwas heftigere Erfahrungen machen, etwa den devoten Part an der Leine durch die Wohnung führen. Hilfsmittel wie Peitschen und Klemmen sind nur etwas für Paare, die schon genau wissen, was sie wollen! Also vielleicht auch bald ihr.
- Dresscode: Einer der wichtigsten BDSM-Tipps: die Herbst- und Frühlingsfarben kannst Du im Schrank lassen. Black is beautiful – und zwar besonders in Latex und Leder. Was Du zu Deinem Liebesspiel anziehst, bleibt natürlich ganz Dir überlassen. Statt der üblichen Dessous bietet BDSM allerdings die großartige Chance, einmal in eine ganz neue Rolle zu schlüpfen und sich auch dementsprechend sexy zu stylen. Seien es Nietenhalsbänder oder die Latexkluft, das Internet und spezielle Läden bieten eine riesige Auswahl, die keine Wünsche offen lässt. Wenn Du die Szene vor Ort erforschen möchtest, solltest Du Dich allerdings an den vorgegebenen Dresscode halten. Bei SM-Parties steht dieser meist auf den Flyern und Einladungen. Außerdem solltest Du darauf achten, Deine Neigung über Deine Kleiderwahl zu zeigen – so machst du es den anderen Partygästen einfach, direkt herauszufinden, ob Du eher der dominante („Dom“) oder devote („Sub“) Typ bist. Bist Du Dom funktionieren hochgeschlossene Bodysuits und High-High-High Heels am besten, bist Du Sub kannst Du beispielsweise ein Halsband tragen und ein Dress wählen, das möglichst frei zugänglich an Po und Brüsten ist.
- Ganz wichtig bei BDSM für Einsteiger: Safeword vereinbaren! Wichtig bei allen Praktiken, die auf Dominanz und Unterwerfung, sowie Schmerz aufbauen, ist ein Codewort. Auch wenn Dein Partner Aufforderungen wie „Nein“, „Hör auf“ und „Stopp“ im Normalfall IMMER sofort zu akzeptieren hat, gehören sie bei BDSM oft zum anturnenden Liebesspiel dazu. Da zudem häufig Schmerzen mit im Spiel sind ist es umso wichtiger, vorab mit Deinem Partner einen Begriff zu vereinbaren, der eindeutig dazu führt, dass Handlungen sofort unterbrochen werden und ihr aus eurem Rollenspiel ausbrechen könnt. Wählt hierzu am besten Wörter, die ihr sonst nie beim Sex verwenden würdet und die überhaupt nicht im Zusammenhang mit sexuellen Handlungen stehen – also zum Beispiel so etwas wie „Giraffe“, „Staubsauger“ oder „Baldrian“. Auch Handzeichen können vereinbart werden, etwa das Abklopfen auf dem Boden wie es auch beim Kampfsport üblich ist. Ganz ideal ist das allerdings nicht, da der Sub schließlich immer Gefahr läuft, gefesselt zu werden.